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{Rezension} Rebecca Gablé – Der Palast der Meere

by Lena G.
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London 1560:
Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihre Nähe zur Königin schafft Neider, und als Eleanor sich in den geheimnisvollen König der Diebe verliebt, macht sie sich angreifbar. Unterdessen schleicht sich ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac in Plymouth als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf der Insel Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei, unter der Bedingung, dass er in den Dienst des Freibeuters John Hawkins tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt ? und dass sein Weg noch lange nicht zurück nach England führt …

Quelle: Bastei Lübbe

Mit den Waringhams durchs Goldene Zeitalter ~
Endlich geht die Saga weiter

Der Palast der Meere“ ist bereits der fünfte Band der groß angelegten Waringham-Saga, die eng verwoben mit der Geschichte Englands ist. Die Leser begleiten stets die fiktive Familie Waringham durch die finstere und gleichermaßen schillernde Vergangenheit und Rebecca Gablé verknüpft das Schicksal ihrer Protagonisten stets mit dem der regierenden Königen.
Mit einer für sie typischen Leichtigkeit versetzt sie ihre Leser in die Vergangenheit und es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, wie lebendig sie die damaligen Sitten und Ansichten einfängt und wie unterhaltsam sie geschichtliches Wissen vermittelt.

Obwohl sich Rebecca Gablé bereits im vierten Waringham-Roman „Der dunkle Thron“ vom Mittelalter verabschiedet hat, spürt man den Wandel der Zeit in „Der Palast der Meere“ erst richtig.

Mit der regierenden Königin Elizabeth I., die Tochter von Henry VIII. und Anne Boleyn, beginnt das Goldene Zeitalter der englischen Geschichte. Doch am Anfang hatte die junge englische Königin es nicht leicht, denn sie ist NUR eine Frau, zudem Protestantin und auch noch der Abkömmling einer Bastardfamilie des englischen Königshauses. Aus diesen Gründen rufen viele hohe und adelige Herrschaften keine Begeisterungsstürme aus, als sie den Thron besteigt, und fordern die englische Krone für die schottische Königin Mary Stewart, die in Frankreich auf den Sturz ihrer Cousine Elizabeth wartet.
An Elizabeths Seite steht stets treu Lady Eleanor of Waringham, die als ihre engste Vertraute im Namen der Krone als Spionin unterwegs ist.
Zur gleichen Zeit suchen die Pocken den jungen Erben von Francis of Waringham heim, der nun gezwungen ist, nach seinem jüngeren Bruder, den Taugenichts Isaac, zu schicken, damit dieser die Rolle des rechtmäßigen Erben annehmen kann. Doch für Isaac, einem sturen Dickschädel, ist Waringham ein dunkler von Leid geprägter Ort, an den er für keinen Preis der Welt zurückkehren würde. Kurzerhand versteckt er sich, als blinder Passagier, auf einem Schiff. Was er nicht ahnt, er hat sich damit freiwillig in die Hände eines skrupellosen Piraten begeben und befindet sich auf den Weg nach Teneriffa.

Am Anfang der Geschichte hat mir ehrlich gesagt das Mittelalter mit seinen edlen Rittern und den wertvollen Waringham Schlachtrössern etwas gefehlt und es dauerte ein paar Seiten, bis ich mich eingelesen und die Waringham Erben sortiert hatte. Unter die Waringhams haben sich mittlerweile auch die Durhams und der sagenumwobene “König der Diebe” gemischt, deren Vorfahren die Gablé Fans bereits aus “Der König der purpurnen Stadt” und “Der dunkle Thron” kennen.

Etwas ungewohnt ist auch, dass Waringham selbst nicht mehr der zentrale Mittelpunkt der Handlung ist, wie vor 100 Jahren noch. Die Zeit hat sich eben verändert, die Charaktere brechen aus der Gewohnheit aus und ich finde, dass Rebecca Gablé erneut einen großartigen fünften Band geschrieben hat, der die damalige Zeit perfekt einfängt.

Das Porträt, das sie von der großen Königin Elizabeth I. zeichnet, schmeichelt dieser auf der einen Seite, zeigt aber auch die ihr nachgesagte Eitel- und Launenhaftigkeit und mit welch unverhältnismäßiger Härte sie heimliche Eheschließungen bestraft hat.
Zudem schenkt die Autorin den wichtigen Bestandteilen des Goldenen Zeitalters ausreichend Beachtung, wie z. B. dem Konflikt mit der schottischen Königin Mary Stewart, der Festigung des Protestantismus, die Seekriege gegen Spanien, dem illegalen Sklavenhandel, die Erfindung der modernen Spionage und den Anfängen von William Shakespear’s Karriere.
Für ihre exzentrischen Waringham-Charaktere hat Rebecca Gablé viele historische Lücken gefunden, in denen sie sich perfekt entfalten konnten. Durch sie werden die Leser zum Teil der Geschichte und mir persönlich fällt es am Ende des Schmökers wieder schwer, die Waringhams gehen zu lassen.

Für alle Fans der Waringham-Saga ist dieser fünfte Band Pflicht und wer die Waringhams noch nicht kennt, aber gerne fulminante historische Romane liest, die mehr als nur unterhalten, der sollte sich ganz schnell den ersten Band “Das Lächeln der Fortuna” schnappen!


Bibliografie

Band 5 der «Waringham-Saga»
960 Seiten
Genre: Historischer Roman
Verlag: Bastei Lübbe
www.gable.de

Die genaue Reihenfolge der Waringham-Saga:

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