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{Rezension} Jussi Adler-Olsen – Verachtung

by Lena G.
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Jussi Adler-Olsen - Verachtung


Ein neuer ungelöster Fall landet auf dem Schreibtisch des Sonderdezernat Q.

Im Jahr 1987 verschwinden innerhalb von 2 Wochen fünf Personen spurlos. Das einzige Bindeglied zwischen ihnen ist eine Frau und deren entsetzliches Schicksal: Nete Hermansen.
Die unschuldige junge Frau hatte nie die Chance ein selbstbestimmendes Leben zu führen. Misshandelt und verängstigt wurde sie auf die Insel Sprogø, eine Besserungsanstalt für Frauen, abgeschoben und dort weiterhin von rücksichtslosen Menschen gequält, später durch einen fanatischen Arzt zwangssterilisiert. Als sie nach vielen grausamen Jahren endlich den Weg in ein lebenswertes Dasein gefunden hat, wird ihr Glück jäh zerstört und sie nimmt grausame Rache an ihren Peinigern…


VERACHTUNG ist bereits der 4. Fall für Carl Mørck und dem Team vom Sonderdezernat Q.

Da mich die ersten Fälle begeistern konnten, habe ich mich sehr auf diesen neuen gefreut. Und ich muss sagen, dass VERACHTUNG von allen meiner Meinung nach am interessantesten ist.

Der Einstieg in die Geschichte gelang ohne Probleme, da die Geschehnisse beinahe lückenlos an den dritten Band ERLÖSUNG anschließen. Sobald man als Leser den Verschlag im Keller, in dem sich die Büros des Sonderdezernats befinden, betritt und dem chronisch schlecht gelaunten Carl, der zwiegespaltenen Rose und dem undurchschaubaren Assad über den Weg läuft, bekommt man das Gefühl „alte“ Bekannte wieder zutreffen.

In VERACHTUNG beschäftigt sich Jussi Adler-Olsen mit dem Missbrauch benachteiligter Frauen, die nach Erachten von fanatischen Männern für ein normales Leben nicht geeignet sind. In dem festen Glauben, dass ihr Wirken nicht nur zum Besten der Gesellschaft, sondern auch zum Wohle der Frauen ist, werden diese auf die Insel Sprogø abgeschoben. Ein Vorhof zur Hölle. Wenn eine das Glück hatte, von der Insel runterzukommen, musste sie davon ausgehen, zum Schutz der Allgemeinheit, zwangssterilisiert zu werden.

Wie man es aus den anderen Fällen kennt, spielt auch hier der Autor mit offenen Karten und gibt den Täter gleich zu Anfang bekannt. Doch das nimmt der Geschichte nicht die Spannung, ehr im Gegenteil. Da Jussi Adler-Olsen zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springt, bemerkt man als Leser schnell das Nete Hermansens grausamster Peiniger im Jahr 2010 noch am Leben ist und weiterhin sein Unwesen treibt. Man fragt sich, was ist im Jahr 1987 – dem Jahr der Rache – wirklich geschehen? Warum hat sich Nete nicht an dem Menschen rächen können, der sie so sehr an Leib und Seele geschändet hat? Und, was ist mit den anderen fünf verschwundenen Personen passiert?

Mit gut gesetzten Cliffhangern am Ende eines jeden Kapitels wachsen die Neugierde und die Spannung ins Unermessliche und man mag dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende war so überraschend und unvorhersehbar, dass es mich komplett aus der Bahn geworfen hat. Um nicht zu viel zu verraten: Es gibt plötzlich eine solch unerwartete Wendung die Nete Hermansens trauriges Leben in einem noch dunkleren Schatten stellt.

Fazit

Jussi Adler-Olsen bietet hier mehr als nur eine gute Geschichte. Diese Geschichte rüttelt auf, macht wütend und kurioserweise schafft er es immer wieder, auf charmante Art und Weise seinen Lesern ein leichtes Lächeln zu entlocken.



Bibliografie

544 Seiten
Band 4
Originaltitel: Journal 64
ISBN: 978-3423280020
Verlag: dtv
Leseprobe
Hörbuch: Der >Audio< Verlag → weitere Infos & Hörprobe


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